Die Anfänge
Geboren wird Mary Roos am 9. Januar 1949 in Bingen am Rhein. Ihre Eltern führen ein Hotel, in dem die kleine Rosemarie Schwab – so geht die Legende – beim Fünf-Uhr-Tee gelegentlich ihre ersten kurzen Amateurauftritte hat und im Alter von 9 Jahren schließlich die Aufmerksamkeit eines Plattenproduzenten auf sich lenkt.
So darf Rosemarie dann 1958 trotz eigentlich viel zu großer Zahnlücken ihre ersten Singles aufnehmen: ‚Ja die Dicken sind ja so gemütlich‘ und ‚Little Teenager Song‘. In den nächsten Jahren folgen unzählige Plattenveröffentlichungen, die sich heute kaum noch komplett erfassen lassen, sowie verschiedene Filmrollen jenseits des Schlagergenres. Der große Erfolg stellt sich zunächst nicht ein, aber Mary Roos, wie Rosemarie seit den frühen 60ern genannt wird, genießt genügend Anerkennung um sich in Anlehnung an die berühmte Caterina Valente den Beinamen ‚Die Valente vom Mäuseturm‘ zu verdienen.
Erstmals internationale Beachtung findet Mary 1963 bei einem Nachwuchswettbewerb im belgischen Seebad Knokke, bei dem sie den 2. Platz belegt. Drei Jahre danach hat sie ihren ersten Auftritt bei den deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden und erhält glänzende Kritiken. Mit ‚Wie der Wind‘ schafft Mary Roos es, sich gegen die arrivierte Konkurrenz mit einem sechsten Platz zu behaupten. Zu dieser Zeit veröffentlicht Mary gemeinsam mit dem Dresdner Mozart-Chor auch ihrer erstes Album ‚Die kleine Stadt will schlafen geh’n‘. 1968 tritt sie erneut bei den Schlagerfestspielen an. Ihr Beitrag ‚Die Welt von morgen‘ entstammt ihrer bis heute einzigen Zusammenarbeit mit Ralph Siegel.